Erhebliche Investitionen geplant

Fast 1 Million Euro sol­len für Leegebruchs Infrastruktur aus­ge­ge­ben werden

Obgleich der Haushalt für 2014 noch nicht beschlos­sen ist, lohnt ein Blick in den Entwurf des Zahlenwerks. Seit der Bauausschusssitzung am 13. November befin­det sich der Vorschlag der Verwaltung in den Beratungen der Gremien der Gemeindevertretung. Die end­gül­tige Beschlussfassung ist für den 6. Dezember angesetzt.
Der Entwurf sieht einen Haushaltsumfang von 9,1 Millionen Euro vor. Darin ent­hal­ten sind Investitionen in Höhe von 965 000 Euro. Zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Bauhofes schlägt die Verwaltung die Ersatzbeschaffung eines Multicars mit Mähwerk (100 000 Euro). Noch kost­spie­li­ger ist der Ausbau der Havelhausener Straße mit 250 000 Euro. Nach jah­re­lan­ger Diskussion schlägt die Verwaltung nun doch die Ersatzbeschaffung einer moder­nen Drehleiter für die Feuerwehr vor und ver­an­schlagt dafür stolze 550 000 Euro. Die not­wen­dige Investition in eine Digitalfunkanlage für die Feuerwehr und die jähr­li­chen, unter dem Begriff der Betriebs- und Geschäftsausstattungen zusam­men­ge­fass­ten klei­ne­ren Anschaffungen schla­gen mit 22 300 und 42 700 Euro dage­gen weit weni­ger ins Kontor.

Haushalterisch nicht als Investition zu betrach­ten muss jedoch die umfäng­li­che Erneuerung der elek­tri­schen Anlage in der Schule hier auf­ge­führt wer­den. Immerhin 226 000 Euro will, nein muss die Gemeinde zur Erneuerung der nicht den Vorschriften ent­spre­chen­den Stromversorgung aus­ge­ben. Da die umfang­rei­chen Arbeiten in der gesam­ten Schule nicht in den Sommerferien zu schaf­fen sind, wird es wohl in 2015 einen zwei­ten Bauabschnitt geben.

Mehrere klei­nere Beträge sind für den Umbau des Lehrer- und Konferenzzimmers in der Schule, die Erneuerung der Rundlaufbahn auf dem Sportplatz, für Pflaster- und Renovierungsarbeiten an der Friedhofskapelle, die Sanierung des Grabendurchlasses Wiesenweg und für die wei­tere Umrüstung der Straßenbeleuchtung vorgesehen.

Insgesamt sind im Haushaltsentwurf Unterhaltungsmaßnahmen in Höhe von 372 000 Euro ver­an­schlagt, wobei bei wei­tem nicht alle not­wen­di­gen und von den Fachabteilungen bean­trag­ten Maßnahmen berück­sich­tigt wer­den konnten.

Erfreulich: Durch die durch­aus beson­nene Finanzarbeit der Verwaltung und die Beschlüsse der Vertretung kön­nen die Schulden der Gemeinde wei­ter redu­ziert wer­den. Die so genann­ten Kreditverpflichtungen aus  Wohnungs- und Gemeindeinvestitionen sind für Ende nächs­ten Jahres nur noch mit 774 300 Euro ver­an­schlagt. Ende 2016 könn­ten nach Ende der Zinsbindung fasst alle ver­blie­be­nen Schulden auf einem Schlag getilgt wer­den. Die dafür not­wen­di­gen etwas über 700 000 Euro auf­zu­wen­den oder zu neuen Konditionen wei­ter zu finan­zie­ren wäre ein poli­ti­scher Beschluss der Gemeindevertretung in 2015.
Erwartungsgemäß wer­den auch in 2014 die Personalkosten der Gemeinde stei­gen. Ungefähr 3,9 Millionen Euro müs­sen dafür ange­setzt wer­den, keine uner­heb­li­che Größe. Auf den Kita- und den Rathaus-Bereich ent­fal­len auf­grund der hohen Mitarbeiterzahlen die größ­ten Anteile.
Für das nächste Jahr schlägt die Gemeindeverwaltung so genannte frei­wil­lige Leistungen in Höhe von 209 700 Euro vor. Wichtig für die Vereine im Ort ist dabei der „Zuschuss zur Vereinsförderung“, in dem wie­der 5 000 Euro ver­an­schlagt sind. Die Vereine kön­nen aus die­sem Titel laut bestehen­der Satzung bis zum 28. Februar 2014 jeweils maxi­mal 500 Euro Zuschuss für Projekte bean­tra­gen. Ebenfalls mit 5 000 Euro ver­an­schlagt ist die „Förderung kul­tu­rel­ler Veranstaltungen“, die erst auf Betreiben der Gemeindevertretung vor weni­gen Jahren ein­ge­führt wurde (Stichwort Ortsfeste). Zu den frei­wil­li­gen Leistungen zäh­len u. a. auch die grö­ße­ren Positionen Zuschuss Bücherei und Jugendklub.

Dem Zahlenwerk ist wei­ter­hin zu ent­neh­men, dass die Gemeinde in 2013 jeder­zeit liquide war und ist. Auch 2014 wer­den die Finanzen solide geplant. Auch wenn sich die liqui­den Mittel von ca. 13,3 Millionen Euro Anfang 2013 auf – geplante – 12,6 Millionen Euro (Ende 2014) ver­rin­gern wer­den, wird die finan­zi­elle Handlungsfähigkeit der Gemeinde auch im kom­men­den Jahr gewähr­leis­tet sein.

Abzusehen ist, dass der Haushaltsentwurf in der vor­lie­gen­den Form wahr­schein­lich nicht beschlos­sen wird. Im Bau‑, Sozial- und kürz­lich im Hauptausschuss fand der Verwaltungsentwurf zunächst keine Mehrheit. Zumindest im Zusammenhang mit der Planung der Zweifeldhalle mit Bürgerhaus sind Änderungsanträge zu erwar­ten. Inwieweit wei­tere Änderungen sei­tens der Abgeordneten bean­tragt wer­den, ist bei Redaktionsschluss nicht bekannt und bleibt offen. Problem: Wird kein Haushalt am 6. Dezember beschlos­sen, kann mit den umfangei­chen Investitionen nicht zügig am Jahresanfang begon­nen wer­den. So man­cher Realisierungstermin könnte dann gefähr­det sein.

Giso Siebert